PA-Behandlung

Tasche mit bakteriellen
Belägen

Reinigung der Tasche
mit Instrumenten

Ergebnis

Die Behandlung der Parodontitis ist in erster Linie eine gründliche Reinigung bestehender Zahnfleischtaschen. Es werden harte und weiche Beläge entfernt. Diese spezielle Art der Reinigung ist dem Patienten selbst nicht möglich und muss in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden.

Die zahnärztliche Taschenreinigung ist ein chirurgischer Eingriff, dessen Art und Umfang von der Tiefe der Zahnfleischtaschen abhängt. In der Regel kann dabei sehr schonend vorgegangen werden. Sie können sich das vorstellen wie eine etwas umfangreichere Zahnreinigung. Es wird nun all das entfernt, was im Rahmen der Vorbehandlung nicht entfernt werden konnte.

Damit die Taschenreinigung für Sie so wenig unangenehm wie möglich durchgeführt werden kann, wird das Zahnfleisch zuvor betäubt. Vergessen Sie Erzählungen von Bekannten, die die Parodontitis-Behandlung als unangenehm empfunden haben und bei denen sie nicht zum Erfolg geführt hat.

In der Zeit nach der Taschenreinigung findet in den gereinigten und von Bakterien befreiten Taschen eine Wundheilung statt, die Sie in der Regel kaum bemerken. Während dieser Heilung bildet sich in den Taschen neues Gewebe. Dadurch wird die Tiefe der Taschen verringert. Die verbleibenden Taschen haben eine so geringe Tiefe, dass sie für eine gute und richtige Reinigung mit der Zahnbürste zugänglich sind und regelmässig mit Erfolg gereinigt werden können. So, wie Sie es in der Vorbehandlung gelernt haben.

Das Gewebe, das sich in der Tiefe der Taschen neu gebildet hat, ist nicht gleich dem ursprünglichen Gewebe, welches sich dort einmal befunden hat. Das neue Gewebe ist ein Reparaturgewebe. Es ist wesentlich empfindlicher und kann durch bakterielle Beläge viel schneller wieder zerstört werden als das ursprüngliche Gewebe.

Es ist also nicht so, dass Sie als Patient nach einer Parodontitis-Therapie genauso viel Zeit bis zur Neuentstehung einer Parodontitis hätten wie beim ersten Mal. Die erste Parodontitis entwickelt sich infolge falscher Zahnpflege innerhalb von Jahren. Wenn der Patient nach der Parodontitis-Therapie die Zahnpflege nicht mehr so gründlich und regelmässig durchführt wie er es in der Vorbehandlung gelernt hat, entwickelt sich die zweite Parodontitis rasend schnell. Es dauert nur wenige Wochen, im günstigen Fall wenige Monate. Genau in solchen Fällen führt die Parodontitis-Therapie nicht zum Erfolg.

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht verständlich, warum

  • eine Parodontitis-Therapie ohne eine vorhergehende und mit Erfolg durchgeführte Prophylaxe-Behandlung sinnlos ist
  • eine Parodontitis-Therapie auch nicht sinnvoll ist, wenn sich während der Prophylaxe-Behandlung herausstellt, dass die Bemühungen des Patienten zu einer richtigen Zahnpflege nicht ausreichend sind
  • es nach der Parodontitis-Therapie sinnvoll ist, dass sich der Patient in regelmässigen Abständen durch die Teilnahme am Prophylaxe-Programm in seiner persönlichen Zahnpflege unterstützen lässt.

Wir alle kennen das: Wenn alles gut ist, fällt man leicht in alte Verhaltensmuster zurück. Einem Parodontitis-Patienten darf das bei seiner Zahnpflege nicht passieren.

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