Parodontose-Therapie (PA)

Alarmierend!

Nur 15 Prozent der 35-44 Jährigen haben ein gesundes Zahnfleisch! Doch gerade unser Zahnfleisch spielt eine extrem wichtige Rolle.

Was ist Parodontose?

Mit dem geläufigen Begriff Parodontose ist ein entzündlicher Abbau der Gewebestrukturen gemeint, die den Zahn im Kiefer festhalten. Betroffen sind das Zahnfleisch, der den Zahn umgebende Knochen und ein spezielles Bindegewebe zwischen Zahn und Knochen.
Durch den Gewebeabbau entstehen Zahntaschen , in denen sich dauerhaft krankmachende Bakterien aufhalten. Diese sorgen nicht nur dafür, dass die Taschen immer tiefer werden, bis sich schliesslich der Zahn lockert. Die Bakterien gelangen auch über die Taschen in die Blutbahn und können sich auf die allgemeine Gesundheit auswirken. Der medizinisch korrekte Begriff für diese Erkrankung lautet Parodontitis.
Parodontitis spielt sich nicht nur lokal ab, sondern sie erhöht das Risiko lebensbedrohlicher Erkrankungen.

Abbildung unten : links vom Zahn gesunde Seite, rechts vom Zahn Zahntasche mit bakteriellen Belägen

Parodontose

Die Parodontitis ist in den meisten Fällen eine chronische Entzündung, die sich über Jahre entwickelt und ohne zahnärztliche Behandlung unaufhaltsam fortschreitet:

      • Am Anfang steht nur eine Zahnfleischentzündung. In dieser Phase kann man die Parodontitis durch Prophylaxe verhindern.
      • Wenn die Zahnfleischentzündung länger besteht, entwickeln sich Zahnfleischtaschen. Sind diese noch nicht sehr tief, kann man die beginnende Parodontitis durch Prophylaxe stoppen.
      • Mit der Zeit werden die Taschen tiefer. Sie selbst bemerken dann häufig, dass sich das Zahnfleisch zurückzieht, leicht blutet und die Zahnhälse überempfindlich auf Temperaturreize reagieren. In dieser Phase kann man ein weiteres Fortschreiten der Parodontitis durch eine Parodontitisbehandlung aufhalten.
      • Am Ende werden die Zähne locker und dann ist es für eine Parodontitis-Behandlung zu spät. Die Zähne müssen entfernt werden.

Neben diesen Auswirkungen, die sich lokal im Mund abspielen, kann eine Parodontitis weitreichende Konsequenzen für die allgemeine Gesundheit haben. Sie kann Gelenk- und Kopfschmerzen auslösen, Blutgefässe schneller verengen und so sogar das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhen. Sie kann auch zu Frühgeburten beitragen!
Eine Studie der Uni Heidelberg zeigt: Das Schlaganfallrisiko bei schwerer Parodontitis erhöht sich um das Vierfache!

Wie entsteht Parodontitis?

Sie wird ausgelöst durch bakterielle Beläge, die an schwer zugänglichen Stellen über lange Zeit auf das Zahnfleisch einwirken können. Ursache ist daher meist eine unzureichende, weil nicht richtig ausgeführte Zahnpflege.
Wenn sich erst Zahnfleischtaschen gebildet haben, sammeln sich bakterielle Beläge in den Taschen an und sind dort auch durch eine perfekte Zahnpflege nicht mehr zu entfernen. Von den Taschen aus wandern die krankmachenden Bakterien in den Blutkreislauf und können auf diesem Weg die oben genannten Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben.

Wie wird Parodontitis behandelt?

Unser Konzept zur Früherkennung und Behandlung der Parodontitis beinhaltet 6 Schritte, die wir auf den nachgeschalteten Seiten auch näher erläutern:

  1. Untersuchung.
  2. Vorbehandlung. Dauer : 3 Termine im Abstand von einer Woche
  3. Status: 4 Wochen später Beurteilen der aktuellen Situation und Behandlungsplanung. Bei gesetzlich Versicherten Antrag auf Kostenübernahme für eine Parodontitis-Therapie bei der Krankenkasse. Dauer : 1 Termin
  4. Behandlung. Dauer: 2 bis 4 Termine im Abstand von jeweils einer Woche
  5. Nachbehandlung. Dauer: 1 Termin
  6. Nachsorge: viertel- oder halbjährlich 1 Termin, kann zeitlich mit der allgemeinen zahnärztlichen Kontrolluntersuchung kombiniert werden

Insgesamt benötigt eine Parodontitisbehandlung von der Vorbehandlung bis zur Nachbehandlung 7 bis 9 Termine über einem Zeitraum von etwa 3 Monaten. Danach sollten Sie mindestens halbjährlich zur Nachsorge kommen.

Kostenübernahme durch gesetzliche Kassen: übernehmen in der Regel die Kosten für die Schritte 1, 3, 4 (ohne Zusatzleistungen) und 5.

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